Dr. Rafael Luchs
08.12.1871 – 05.12.1941Als Militärarzt kam Dr. Rafael Luchs, Sohn einer jüdischen Familie aus Schwaben, 1914 mit Beginn des Ersten Weltkriegs nach Ingolstadt. Von hier aus wurde er an verschiedenen Kriegsschauplätzen eingesetzt. Hoch dekoriert ließ er sich 1919 als praktischer Arzt und Geburtshelfer nieder, über viele Jahre eine hochangesehene Persönlichkeit in Ingolstadt.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung brachte sich seine Tochter in Palästina in Sicherheit. Die Möglichkeit, nach einem Besuch dort zu bleiben, schlug Luchs aus: „Dem Dr. Luchs tut doch niemand was!“ Am Reichspogromtag 1938 wurden aber auch er und seine Frau aus Ingolstadt vertrieben; sie fanden Zuflucht in Augsburg. Unmittelbar vor der Deportation in ein Konzentrationslager, am 5. Dezember 1941, starb Dr. Luchs an Magenkrebs, seine Frau wurde deportiert und ermordet.